Aktuelles - Details

Ein wahrer Segen für alle

Noch recht "frisch" sind die Lesepaten im AOVE-Gebiet, welche Erhard Ströhl im vergangenen Frühjahr anregte und hochmotiviert begleitet. Eine erste Bilanz zeigt: Kinder und LesepatInnen sind glücklich.

Über 20 Ehrenamtliche engagieren sich seit Schulbeginn Woche für Woche in Grundschulen mit „ihren“ Kindern - und die Freude daran wächst kontinuierlich auf allen Seiten. Lesepaten, SchülerInnen, Lehrkräfte und auch die Schulleitungen sind sich einig, dass dieses Mentor-Programm „ein wahrer Segen“ für alle ist.

Gut ausgestattet sind die Lesepaten, welche sich primär aus RentnerInnen rekrutieren, mit einem eigenen Rucksack, Büchern, Heften, Karten, Stiften und vielen weiteren Anregungen. Finanziert wurden diese durch großherzige Spenden des Landkreises, der Versicherung der Firma Schüller, den Sulzbach-Rosenberger Lions, der Conrad-Stiftung und auch dank privater Spender, wofür alle sehr dankbar sind.

Aus den Treffen mit SchülerInnen und untereinander gibt es zudem eine interessante Entwicklung, welche von einer großen Breite der Förderung zeugt. Mit ihrem Engagement, so Erhard Ströhl, fördern die Paten primär das Selbstvertrauen der Kinder. Auch können sie gezielt auf verschiedenste kleinere und größere Defizite eingehen und die Gesamtentwicklung der Kinder in nicht unerheblichem Maße fördern. Sehr erfreulich sei auch, dass die Patenschaften „Kreise ziehen“, man bereits einen Auftritt im Bayrischen Rundfunk am „Tag des Vorlesens“ hatte, Interessierte sich aus Orten außerhalb der AOVE gemeldet hätten und sich der Einsatz sogar auf Eltern und Umfeld positiv auswirke. Beim Treffen mit sechs LesepatInnen wurde dies mehr als bestätigt.

Lesepatin Christa bemerkte: „Allein, dadurch, dass wir echtes Interesse am Kind und seiner Welt zeigen, blühen diese regelrecht auf. Ihre Persönlichkeit wird gestärkt und manche Neugierde geweckt.“ Sie bringt zum Treffen auch gerne Anregungen in Form von Rätseln, Bildern oder Tricks und Spielen mit. Gut sei auch, betont sie, dass das Kind dann auch darüber in der häuslichen Umgebung spreche, und oft sogar der Ehrgeiz der Eltern damit geweckt wird.

Lesepate Josef sieht sich durchaus auch selber in gutem Sinn herausgefordert - nicht zuletzt durch ein interessiertes Hinhören auch von Nichtgesagtem, um das Kind „wirklich zu verstehen“. Seiner Meinung nach sei es „höchste Zeit“ gewesen, ein derartiges Projekt ins Leben zu rufen. Vielleicht sollte man auch schon vor der dritten Klasse damit beginnen, wirft er ein, um wirklich kein Kind „abzuhängen“.

Text: Marianne Moosburger

Auch Lesepatin Gretl zeigt sich begeistert von ihrer Kandidatin, bei der sie regelmäßig ungeahnte Fähigkeiten entdeckt. Für sie sei es wie eine „Schatzsuche“, die zwar großes Einfühlungsvermögen verlange, aber „überreich belohnt“ werde. Um wirklich richtig helfen zu können, fährt sie fort, muss die Patin lernen, „das Wesen des Kindes zu verstehen“. Denn nur so machten die gemeinsam verbrachten Stunden „unbändig viel Freude“.

Von der Patin Christine hört man, dass sie gelernt habe, „Leib und Seele“ beziehungsweise „Kopf und Körper“ zu (be)achten. „Immer ruhig sitzen, das geht gar nicht“, erzählt sie. Deshalb integriert sie ganz bewusst Bewegungselemente in ihre Stunde, die von Fingerspielen bis hin zu kleineren Turnübungen reichen können.

Für den Lesepaten Gerhard ist das Aufbauen einer echten Beziehung enorm wichtig. „Ich habe noch keinen Moment bereut!“ versichert er und fügt hinzu, dass gegenseitige Wertschätzung und ehrliches Lob bereits tolle Lernerfolge erzielt haben. Doch dies erfordere auch vom ihm volle Konzentration und abwechslungsreiche Angebote. Dafür investiert er aber gerne auch viel Zeit in Vor- und Nachbereitung. Seiner Meinung nach bräuchte es „noch viel mehr Lesepaten“, um auch bei manch anderen Schülern „ungesehene Möglichkeiten zu entdecken“.

Voll des Lobs ist auch Eva-Maria, die zudem ihre Grundschule als sehr entgegenkommend und vertrauensvoll lobt. Ihr Patenkind beschreibt sie als aufgeschlossen, ja begeistert und beide freuen sich allwöchentlich aufeinander, erzählt sie. „Diese Patenschaft ist ein riesiger beidseitiger Gewinn“, der auch sie unendlich motiviere und „einfach glücklich macht“. Sie kann sie einem Jedem absolut und uneingeschränkt empfehlen. „Das Kind in die Mitte stellen“ ist offensichtlich das Erfolgsgeheimnis dieses segensreichen ehrenamtlichen Engagements, welches all unseren Respekt verdient. Zu wünschen ist auch, dass sich noch mehr Lesepatinnen und Lesepaten melden, zum Wohl der Kinder und auch ihrer Betreuer.

Weitere Informationen zum Projekt erhalten Interessierte auf der Seite www.mentor-bundesverband.de oder www.aove.de/mentor  sowie bei der AOVE unter 09664 952467 oder info@aove.de, die auch weiterhin gerne Anmeldungen zukünftiger Lesepaten entgegennimmt.

Zurück zur Übersicht